Was wäre gewesen wenn…
… ich damals nicht aufgehört hätte dieses Musikinstrument zu spielen
… ich damals nicht aufgehört hätte zu tanzen
… ich damals nicht aufgehört hätte mit dem Sport
… ich damals nicht aufgehört hätte zu schreiben
… ich damals nicht aufgehört hätte zu programmieren
etc. etc.
… wie gut wäre ich heute und wo könnte ich heute stehen…
Wer kennt das auch? Man war Feuer und Flamme hat sich in eine Sache reingekniet, Energie hineingesteckt, man war im Flow, hatte die Zeit vergessen und ja… irgendwann war diese Flamme erloschen. Der Flow versiegte und wir haben aufgehört, womit auch immer.
Es ist auffallend dass die meisten „erfolgreichen“ Menschen ihr „Ding“ gefunden haben und zwar schon sehr früh und an dieser Sache haften geblieben sind und es so zur Meisterschaft gebracht haben.
Ist es nun also richtig sich selbst zu kritisieren weil man so viel Projekte hat fallen lassen? Ich sage nein. Denn hier gilt auch der Spruch: „hätte, hätte, Fahrradkette“.
Niemand kann die Zeit zurückdrehen und es früher anders machen. Wir können und sollen das hier und jetzt akzeptieren, so wie es nunmal ist. Und wir können nur heute etwas tun. Nicht gestern, nicht morgen.
Nun habe ich erkannt dass es auch gute Seiten hat wenn der innere Fokus auf etwas nachlässt. Zum einen kann sich der Fokus auf etwas anderes richten. Eine sehr weise Frau sagte immer zu mir „das, was man wirklich will, das tut man auch“.
Zum anderen ist nicht jeder Fokus gut. Es gibt zur Zeit viele Konflikte auf der Welt, welche mich teilweise emotional sehr berührt haben. Ich begann den Fehler und habe wieder verstärkt Medien konsumiert was mir überhaupt nicht gut tat.
Der Fokus kann also auf Dinge gerichtet sein, die uns nicht gut tun und die wir nicht ändern können. Der Widerstand gegen diese unabänderliche Situation nimmt uns viel Energie, die wir woanders benötigen.
Von daher bin ich sehr dankbar wenn sich mein Fokus verringert und ich das Interesse verliere, so dass ich wieder von Dingen wegkomme die mir nicht gut tun und an denen ich auch nichts ändern kann.
Ist es also gut wenn Interessen wieder verschwinden? Wenn wir wieder ein Projekt dadurch abbrechen und nicht zu Ende bringen?
Ich würde sagen es ist einfach so wie es ist. Interessen lassen sich nicht erzwingen. Vielleicht benötigen wir auch nur eine Pause bevor das Interesse wieder zurück kommt. Oder wir haben während des Prozesses das gelernt was wir lernen wollten. Vielleicht hilft es in uns zu gehen und darüber nachzudenken was genau wir gelernt haben. Und offen sein für etwas anderes, oder auch für das "Alte". Wer weiß, vielleicht kommt das Interesse wieder zurück.
Und: „Das, was wir wirklich wollen, das tun wir auch“. Früher oder später. Das hoffe ich.
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