Erkennst Du Dich wieder?
Die Schulzeit ist mehr oder weniger erfolgreich vorbei, man steht auf beiden Beinen im Leben. Vielleicht bist Du glücklich verheiratet und hast Kinder und lebst in einem Eigenheim am Stadtrand. Oder Du lebst mit Deinem Lebensgefährten bzw. Deiner Lebensgefährtin in einer Mietwohnung zentral in der Großstadt. Oder Du bist Single und machst Dir solangsam Gedanken ob Du es doch noch gebacken bekommst eine Familie zu gründen oder ob es gar nichts für Dich ist. Oder Du fühlst Dich wie ein Alien und passt in gar keine Schublade.
Das ist auch völlig egal, denn es kommt drauf an, wie Du Dich fühlst. Wunderbar? Erfüllt? Spürst du den Fluss des Lebens in Dir? Oder fehlt Dir etwas? Fühlt sich jeder Tag gleich an? Fühlst Du Dich schon maschinenhaft? Spürt ihr auch diese Eintönigkeit des Alltages, die jede Lebenskraft auszusaugen scheint:
Jeden Morgen geht der Wecker. Zur gleichen Zeit. Und immer Zu früh. Immer. Also erstmal Kaffee trinken. Und dann der Weg zur Arbeit. Immer wieder die gleichen Leute, die die Straßen verstopfen. Oder die Bahn. Schnell mal aufs Smartphone geschaut, Facebook. Das lenkt ab und lässt die immer wieder kehrenden Wartezeiten auf ein Minimum verkürzen.
Im Autopilotmodus navigiert man das Büro an. „Guten Morgen“ muss man sich gegenseitig wünschen. Warum eigentlich nur einen guten Morgen? Egal. Einfach mitmachen. „Guten Morgen“ und die Kaffeemaschine anvisieren.
Die meisten Kollegen sehen genauso zermatscht aus, wie wir uns fühlen. Wie in Trance setzen wir uns hin. Computer hochfahren. Emails gucken. Gibt es was Neues? Ja und Nein. Es gibt viel zu tun, was am besten letzte Woche schon hätte fertig sein müssen. Ja, die Mails sind nicht die Gleichen von Gestern. Und trotzdem kommt es uns so vor. Zum Glück ist noch etwas Zeit zum nächsten Meeting. Da kann man noch Einiges erledigen.
Wie in Trance tippen wir auf der Tastatur. Erste Gedanken daran, dass wir noch einige Stunden bis zum Feierabend durchhalten müssen.
Zum Glück gibts noch die Frühstückspause. Immerhin 12 Minuten. 12 Minuten blöd durch die Gegend schauen, etwa essen, oder mit dem Smartphone rumspielen und das ohne schlechtes Gewissen. Denn während der Arbeitszeit darf man das nicht.
Aber es sind noch 2 Stunden bis dahin. Mist. Durchhalten.
Die ersten Mails sind draußen, die ersten Telefonate mit Kollegen erledigt. Es ist ein gutes Gefühl Arbeit weitergeschoben zu haben. Schneller Blick auf die Uhr: Geschafft. 9 Uhr. Leise hört man im Gebäude ein Tröten. Es ist ein Signal welches uns sagt, dass wir nun Pause haben. 12 Minuten lang ein Gefühl der Gelassenheit. Naja nicht wirklich. Entspannt mit einem Kollegen gequatscht und schon sind nur noch 5 Minuten der Pause über. Ein wenig Facebook, kurz die Nachrichten gelesen. Zack, die Pause ist vorbei. Wieder dieses leise Tröten. Die Kollegen haben schon alle ihre Butterbrote aufgegessen und man hört wieder das Klappern der Tastatur und der Mäuse. Die Raucher kommen wieder eine Minute zu spät von der Pause. Kein entspanntes Rumstehen und Gequatsche mehr.„Möööööp!“. Nun heißt es bis zur Mittagspause nur noch heimlich aufs Smartphone zu schauen
Also nächstes anvisierte Ziel: Die Mittagspause.
Was gibt’s denn heute in der Kantine? Ah Schnitzel Wiener Art.
Es kommt ein Anruf vom Projektleiter, einige Dokumente müssen fertiggestellt werden. Am besten diese Woche noch. Nun heißt es Verhandlungskünste auszupacken. Alles fertig bis übernächste Woche ist das Ziel. OK Mitte nächster Woche muss es wirklich fertig werden. Immerhin eine halbe Woche mehr ausgehandelt.
Gleich eine halbe Erlösung: Ein Meeting. Ein sehr entspanntes. Eigentlich müssten wir nur anwesend sein. Hier und da was sagen. Es sollte klug sein. Wir müssen uns ja den Status des Erfahrenen Kollegens erhalten.
Die Uhr zeigt 12:30 Uhr. Da ist es wieder, das „Möööööööp!“. Ganz leise. Es kommt von den Fabrikhallen, wo noch richtig Fließbandarbeit gemacht wird. Ein Gefühl der Erleichterung tritt ein. Es sind fast immer die gleichen Kollegen, die mit in die Kantine gehen. Die Rauchertruppe ist auch immer ganz pünktlich.
In der Kantine sehen wir sofort: Glück gehabt. Die Schlange hält sich in Grenzen. Es haben ja alle um die gleiche Uhrzeit Pause, da staut es sich schnell hier.
„Menü 2 Bitte“ sagen wir mit dem Tablett in der Hand. Da ist es nun, das nicht mehr wirklich knusprige Schnitzel, mit Pommes natürlich. Für die Gesundheit gibt es auch einen Fingerhut voll Salat.
5 Minuten Weg zur Kantine, 4 Minuten in der Schlange gestanden. Noch 21 Minuten Pause. Schnell essen können wir schon lange. Nicht mehr dieses gemütliche Sitzen wie damals zu Studienzeiten in der Mensa. Wir zeigen unser Können im Multitasking: Gleichzeitig Essen und reden. Kein Problem. Mit vollem Mund soll man nicht sprechen? Drauf gesch*ssen. Wollen ja nicht stumm in der Kantine rumsitzen und nur kauen.
„Ding Dong, Ding Dong“ In der Kantine läuten die Glocken, wenn die Pause rum ist. Warum geht in der Pause die Zeit so schnell um? Darauf hatte Einstein leider keine Antwort.
Aber gut ist: Der Feierabend rückt näher. Heute ist ein Glückstag: Noch zwei Meetings. Rumsitzen bis zum Feierabend. Der Rest wird morgen erledigt.
Irgendwann kommt doch tatsächlich der Feierabend. Die Betonung liegt auf Abend. Im Winter ist es wieder stock dunkel. Genau so dunkel wie es der Hinweg war. Naja wer braucht schon die Sonne, UV Strahlen sind eh schlecht für die Haut.
Gereizte Autos vor uns. Gereizte Menschen in der Bahn. Mist, noch einkaufen. Nach dem Stau also wieder in der Schlange stehen. Warum gehen eigentlich Rentner immer zu dieser Zeit einkaufen? Vielleicht sollten wie sie einfach mal ansprechen und fragen.
Gestresst und genervt haben wir auch das geschafft und befinden uns irgendwann endlich auf der Couch. Noch 2 Stunden bis Schlafenszeit. Eigentlich müsste die Wäsche noch abgehängt werden. Egal nicht mehr heute. Bisschen lesen. Bisschen fernsehen. Aber nun endlich ins Bett. Sonst sind wir morgen früh total k.o.
Aber es gibt einen Lichtblick: Nur noch 4 Tage bis Wochenende. Wenn dann das selige Wochenende kommt ist es ruckzuck Sonntag und wir spüren den Sunday Evening Blues.
Geht das schon seit Jahren so? Und es wird einfach nicht besser? Dann wird es Zeit für eine Transformation.
Genau dies beginnt in mir, ich spüre es ganz stark. Mein Leben beginnt sich zu ändern. Es war nicht einfach dahinzukommen.
Was habe ich getan?
- Sehr viel gelesen. Für mich inspirierende Bücher.
- Gelernt dass es ein kollektives Bewusstsein gibt, andere nennen es auch das Unbewusste.
- Viel nachgedacht. Über mein Gefühle. Warum und woher sie kommen, was sie mir sagen.
- Selbstanalyse. Mit Hilfe von Mind Maps.
- Versucht meine Träume zu verstehen und zu interpretieren. Sehr intensive Träume schreibe - ich mir sofort nach dem Aufwachen auf.
- Versucht herauszufinden was meine Interessen sind
- Menschen in mein Leben zulassen und versucht von ihnen zu lernen.
- Jeden Tag arbeiten meine Gedanken unter Kontrolle zu behalten. Ich versuche mich immer auf gute Gefühle zu konzentrieren.
-Meine Ängste analysiert. Nicht dass ich sie schon überwunden habe. Aber diese zu erkennen ist der erste Schritt.
AnimaGarden
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